Unser Experte für Diabetes Mellitus – Therapie

Prof. Dr. med. Werner A. Scherbaum – Diabetes Mellitus - Therapie

Spezialisierungen: Diabetologie, Endokrinologie (Hormone)

Institution und Position: Professor (C4) Emeritus an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf. Ehem. Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf. Ehem. Leiter der Klinischen Abteilung des Deutschen Diabetes-Zentrums, Leibniz-Institut an der HHU. Wissenschaftlicher Leiter der Plattformen Frag-den-Professor.de und von Diabetes-Deutschland.de. Senior Editor der Zeitschrift „Hormone and Metabolic Research“.

Stand: 14.03.2018

Die Mitschrift des Interviews mit Prof. Dr. med. Werner A. Scherbaum – Diabetes Mellitus - Therapie zum Thema “Diabetes Mellitus – Therapie”

Ist Diabetes heilbar?

Zuerst die gute Nachricht: Der durch Kortison verursachte Diabetes verschwindet meist nach Absetzen der Kortison-Therapie.
Auch der Gestationsdiabetes, also der in der Schwangerschaft neu aufgetretene Diabetes verschwindet i.d.R. nach Beendigung der Schwangerschaft. Allerdings kann bei diesen Frauen nach einigen Jahren ein definitiver Diabetes auftreten.
Bei Menschen mit Typ 2-Diabetes ist es insbesondere am Anfang der Erkrankung manchmal möglich, den Diabetes durch konsequente Lebensstilmaßnahmen, speziell durch eine sehr kalorienarme Kost und regelmäßige körperliche Aktivität, vorübergehend zu beseitigen. Typ 2-Diabetes kann auch durch eine bariatrische Operation, am effektivsten durch einen Magenbypass oder einen Schlauchmagen in 40-80% der Fälle zumindest vorübergehend geheilt werden, und zwar bei übergewichtigen wie auch bei fettsüchtigen Menschen. Schon kurz nach dem Eingriff können die meisten Patienten ihre Blutzuckermedikamente absetzen und auch die Blutdruckmedikamente deutlich reduzieren. Über die kommenden Jahre kann dann der Diabetes wieder auftreten, aber auch nach 15 Jahren haben noch etwa 30% der operierten Patienten normale Blutzuckerwerte.
Der Typ-1 ist bisher mit konservativen Methoden nicht heilbar. Allerdings kann diese Diabetesform durch eine Pankreastransplantation geheilt und zumindest von der Insulinpflichtigkeit befreit werden. Ein solcher Eingriff ist allerdings nur schweren Fällen von Diabetes vorbehalten.

Kann eine gestörte Glukosetoleranz rückgängig gemacht werden?

Eine gestörte Glukosetoleranz ist quasi eine Vorstufe des Typ 2-Diabetes. Dabei erreicht der Nüchtern-Blutzucker noch nicht die diabetischen Werte, aber wenn man einen Glukosebelastungstest, also den oralen Glukosetoleranztest, durchführt und einen Trunk mit 75 g Glukose verabreicht, dann steigt der Blutzucker zu stark an, aber noch nicht ganz auf einen diabetischen Wert. Wenn man keine besonderen Maßnahmen ergreift, dann schreitet diese Störung über die kommenden Jahre bis zum Diabetes fort.
Im Stadium der gestörten Glukosetoleranz kann man einiges selber tun um das Fortschreiten bis zum Diabetes zu verhindern oder zumindest abzubremsen, oder man kann den Zustand im optimalen Fall sogar auf den Normalbereich zurückführen. Der Schlüssel dafür sind Lebensstilmaßnahmen in Form einer ballaststoffreich und kalorienarmen Kost und einer vermehrten körperlichen Aktivität. In großen kontrollierten Studien hat sich gezeigt, dass damit über einen Verlauf von 3 Jahren knapp 60% der Diabetesfälle verhindert werden können. Auch eine Behandlung mit dem Medikament Metformin oder mit Acarbose in diesem Stadium ist wirksam; damit können aber nur 30% der Diabetesfälle verhindert werden. Eine vorsorgliche Behandlung der gestörten Glukosetoleranz mit Medikamenten kann nicht empfohlen werden und wird auch von den Kassen nicht erstattet.

Fettgewebswucherungen an den Insulin-Injektionsstellen – wie beseitigen?

Fettgewebswucherungen an den Insulin-Injektionsstellen, die sog. Lipohypertrophien, können dazu führen, dass das unter die Haut gespritzte Insulin nicht richtig wirkt. Das Insulin kommt nur sehr verzögert in den Kreislauf. Dadurch steigt der Blutzucker nach dem Essen trotz einer höheren Insulindosis zu stark an und irgendwann zwischen den Mahlzeiten kann es zu einem scheinbar unerklärlichen Blutzuckerabfall kommen. Daher müssen die Insulin-Injektionsstellen bei jedem Arztbesuch inspiziert werden und bei unerklärbaren Blutzuckerschwankungen oder Unterzuckerungen müssen Lipohypertrophien als Ursache in Betracht gezogen werden.

Die Therapie besteht in der konsequenten Vermeidung dieser Stellen für die Insulininjektion. Meistens bilden sich die verdickten Stellen im Laufe von Monaten zurück. Gelegentlich sind diese Stellen auch so groß wie ein Tennisball und kosmetisch störend. Dann kann man eine Fettabsaugung, eine sog. Liposuktion, durchführen lassen. Bei der Schulung im Rahmen der Einstellung auf Insulin weisen wir die Patienten regelmäßig darauf hin, dass sie von Beginn an die Injektionsstellen nach einem bestimmten Schema wechseln sollen.

Wie oft soll man bei Diabetes den Blutzucker messen?

Wie häufig Sie Ihren Blutzucker selbst messen sollten, das hängt im Wesentlichen von der Art des Diabetes und der gewählten Therapieform ab. Beim Typ 1-Diabetes empfehlen wir eine Blutzuckermessung mindestens 4mal am Tag, und zwar vor den Hauptmahlzeiten, um jeweils auch die erforderliche Dosis für das schnell wirksame Insulin zu ermitteln, und vor dem Schlafengehen. Manche Menschen müssen aus verschiedenen Gründen ihren Blutzucker häufiger messen z.B. bei einem fieberhaften Infekt mit einem erhöhten Insulinbedarf. Bei einer instabilen Diabeteseinstellung kann der Stoffwechsel auch anhand einer kontinuierlichen Glukosemessung, der CGM, oder mit der sog. Flash-Glukosemessung, kontrolliert werden.
Beim Typ 2-Diabetes müssen in der Regel deutlich weniger Blutzuckermessungen erfolgen. In der Anfangsphase der Erkrankung ist es hilfreich, wenn die Patienten vor und 2 Stunden nach einer Mahlzeit oder vor und nach einer längeren körperlichen Aktivität den Blutzucker messen um selbst herauszufinden wie sie ihren Stoffwechsel mit Lebensstilmaßnahmen beeinflussen können. Wenn der Diabetes allerdings stabil eingestellt ist und eine alleinige Behandlung mit Tabletten oder eventuell auch mit einer zusätzlichen Behandlung durch Spritzen mit GLP1-Analoga ausreicht, dann brauchen die Patienten in der Regel nur 1 x alle 2 Wochen den Nüchtern-Blutzucker testen. Bei einer Insulintherapie sollten aber auch Menschen mit Typ 2-Diabetes ihren Blutzuckerspiegel häufiger messen, ganz in Abhängigkeit von der Art und der Intensität der Insulintherapie, im Extremfall ähnlich häufig wie beim Typ 1-Diabetes.

Welche Medikamente helfen beim Typ 2-Diabetes am besten?

Wir haben heute eine große Auswahl an blutzuckersenkenden Medikamenten, sowohl Tabletten als auch die blutzuckersenkenden GLP1-Analoga und Insulin. Am stärksten wirksam ist Insulin, das auch der Körper für die Blutzuckersenkung einsetzt. Je höher man Insulin dosiert umso stärker ist die blutzuckersenkende Wirkung. Darauf kommt es bei der Therapie aber nicht alleine an, sondern der Blutzucker sollte ja nur in den Phasen gesenkt werden, in denen er zu stark ansteigt und es sollten auf jeden Fall gefährliche Unterzuckerungen vermieden werden. Daher haben die Diabetologen
Strategien entwickelt, wie und in welcher Reihenfolge die verschiedenen blutzuckersenkenden Medikamente angewandt werden sollten.
Mittel der ersten Wahl ist Metformin. Wenn dieses nicht ausreicht, um die individuell festgelegten Ziele der Blutzuckersenkung zu erreichen, stehen als zweite Wahl eine ganze Reihe von weiteren Medikamenten zur Verfügung:
Sulfonylharnstoff-Präparate wie z.B. Glibenclamid, Glimepirid und Gliquidon;
die SGLT2-Hemmer wie z.B. Dapagliflozin und Empagliflozin;
die Substanzgruppe der Glinide , speziell Repaglinide und Nateglinide;
die Glitazone, speziell Pioglitazon;
die als Inkretin-Verstärker wirksamen DPP4-Hemmer wie Sitagliptin, Saxagliptin und Vildagliptin
und die alpha-Glukosidasehemmer, speziell Acarbose.
Darüber hinaus, bisher nur zum Spritzen unter die Haut verfügbar, die GLP1-Rzeptoragonisten. All diese Medikamente können zum Großteil miteinander oder auch mit Insulin kombiniert angewandt werden. Der Diabetologe muss aufgrund verschiedener Kriterien entscheiden, welche Medikamente im individuellen Fall angewendet werden sollen. Entscheidungskriterien sind unter anderem die Verträglichkeit, Begleiterkrankungen der Patienten, das Risiko für Unterzuckerungen und Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und Wassereinlagerung in das Gewebe. In großen Studien wird dann jeweils geprüft, ob eine Behandlung mit dem einen oder anderen blutzuckersenkenden Medikament sicher ist und auch zu einer Verminderung von Herz-/Kreislaufkomplikationen und Todesfällen führt.

Muss ein LADA mit Insulin behandelt werden?

Der Diabetes vom Typ LADA äußert sich zunächst ähnlich wie ein Typ 2-Diabetes und der Blutzucker kann zunächst mit den üblichen Antidiabetika eingestellt werden. Allerdings ist bei diesen Menschen schon von Anfang an die Insulinsekretion eingeschränkt und es besteht ein erhöhtes Risiko, dass sie in wenigen Jahren eine Insulinbehandlung brauchen. Früher hat man angenommen, dass man die verbliebene Insulinsekretion dadurch bewahren kann, dass man diese Patienten schon von Anfang an mit Insulin behandelt. Dies hat sich bisher aber nicht durch entsprechende Untersuchungen belegen lassen. Daher sollte man bei diesen Patienten den Diabetes zunächst ähnlich wie beim Typ 2-Diabetes mit blutzuckersenkenden Tabletten behandeln und erst dann auf eine Insulintherapie umstellen, wenn die Therapieziele nicht mehr ohne Insulin erreicht werden können. Hintergrund für diese Empfehlung ist die Tatsache, dass bei einer Insulintherapie im Vergleich zu den gängigen oralen Antidiabetika ein mehr als 10-fach höheres Risiko für Unterzuckerungen besteht.

Wann muss man bei Typ 2-Diabetes mit Insulin behandeln?

Ein Typ 2-Diabetes muss immer dann mit Insulin behandelt werden, wenn die Therapieziele bzgl. der Blutzuckereinstellung mit anderen Mitteln nicht zu erreichen sind, das heißt Lebensstilmaßnahmen und Tabletten. Vor oder zusammen mit einer Insulintherapie kann man beim Typ 2-Diabetes auch GLP1-Analoga spritzen, um den Blutzucker in den Griff zu bekommen, also z.B. Exenatid, Liraglutid, Dulaglutid oder Semaglutid. Wann man mit einer Insulintherapie einsteigt, das hängt vom individuellen Fall ab. Spätestens aber dann, wenn durch eine Kombination von drei verschiedenen Antidiabetika nicht die gewünschte Wirkung auf den Blutzucker erzielt wird.
In der Schwangerschaft muss der Diabetes nach den Empfehlungen der Deutschen Diabetes-Gesellschaft immer mit Insulin behandelt werden, wenn der Diabetes mit Diät alleine nicht einstellbar ist.

Welche Diabetesmedikamente lösen keine Unterzuckerung aus?

Inzwischen stehen 3 Substanzklassen von blutzuckersenkenden Medikamenten zur Verfügung, die für sich alleine gegeben keine Unterzuckerung auslösen. Dies sind das altbekannte Biguanid Metformin; dann die GLP1-basierten Therapeutika DPP4-Hemmer (auch Gliptine genannt, z.B. Sitagliptin oder Vildagliptin), und die injizierbaren GLP1-Analoga wie Exenatid, Liraglutid, Dulaglutid und Semaglutid, und als dritte Klasse neu hinzugekommen die sog. SGLT2-Hemmer wie Empagliflozin, Canagliflozin und Dapagliflozin. Wenn man Medikamente aus diesen 3 Substanzklassen kombiniert anwendet, so ist das Risiko für eine Hypoglykämie nicht erhöht, weil sie den Blutzucker nicht unter den Normalbereich absenken. Wenn diese Medikamente allerdings mit Insulin, mit Sulfonylharnstoff-Präparaten, mit Gliniden oder mit Pioglitazon kombiniert angewandt werden, dann können unter der Therapie sehr wohl Unterzuckerungen auftreten.

Was tun bei einer schweren Hypoglykämie?

Eine schwere Hypoglykämie ist dadurch charakterisiert, dass der Patient Fremdhilfe braucht, um die Unterzuckerung zu beseitigen. Manchmal bemerkt der Patient zwar die Unterzuckerung, ist dann aber nicht mehr in der Lage, die notwendigen Schritte zu tun, z.B. zum Kühlschrank zu gehen und den Fruchtsaft heraus zu holen und zu trinken. In diesem Stadium kann man dem Betroffenen noch Glukose oder ein zuckerhaltiges Getränk zuführen. Angehörige und Lebenspartner sollten darin geschult sein, eine Hypoglykämie zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Eine schwere Hypoglykämie ist häufig mit Bewusstlosigkeit, bisweilen auch mit einem Krampfanfall und Lähmungen verbunden. Angehörige und Lebenspartner sollten darin geschult sein, in diesen Fällen Glukagon zu spritzen um dadurch den Blutzucker zumindest kurzfristig anzuheben, den Betroffenen richtig zu lagern und den Notarzt zu verständigen.

Welche Diabetesmedikamente können eine Unterzuckerung auslösen?

Das größte Risiko für Unterzuckerungen besteht bei einer Insulinbehandlung, insbesondere bei einer intensivierten Insulintherapie. Je normnaher der Blutzucker eingestellt wird, desto höher ist das Risiko für eine Hypoglykämie. Unter den blutzuckersenkenden Medikamenten können insbesondere die Sulfonylharnstoff-Präparate wie zum Beispiel Glibenclamid, Glimepirid und Gliclazon, eine Unterzuckerung herbeiführen, insbesondere dann, wenn der Betroffene eine Hauptmahlzeit auslässt oder sich zwischen den Hauptmahlzeiten einmal zu stark körperlich belastet ohne eine Zwischenmahlzeit einzunehmen. Auch Pioglitazon kann eine Unterzuckerung auslösen. Daneben kommen aber auch Diabetes Medikamente infrage, die für sich alleine gegeben keine Hypoglykämie auslösen, aber dann doch in Kombination mit Insulin, Sulfonylharnstoff-Präparaten oder Pioglitazon den Blutzucker zu stark absenken.

Warum führt die Diabetesbehandlung zu einem Gewichtsanstieg?

Zunächst einmal kommt es zu Beginn der Behandlung eines Diabetes meist zu einem Anstieg des Körpergewichts, und das ist gut so. Bei einem hohen Blutzuckerspiegel wird nämlich auch die kalorienreiche Glukose im Urin ausgeschieden. Die Glukose, also der Zucker, nimmt Wasser mit und die Urinausscheidung ist insgesamt vermehrt, ein typisches Zeichen für den entgleisten Diabetes. Der Körper ist dadurch ausgetrocknet; es besteht eine sog. Exsikkose. Das Flüssigkeitsdefizit kann bei einem unbehandelten Diabetes mehrere Liter, d.h. mehrere Kg betragen. Durch eine Normalisierung des Blutzuckerspiegels wird die vermehrte Ausscheidung des Energieträgers Glukose im Urin gestoppt und auch die Wasserausscheidung normalisiert und das Körpergewebe wird besser bewässert. Wenn der Patient auch dann noch genauso viele Kalorien zuführt wir zuvor, dann kommt es natürlich zu einer weiteren Gewichtszunahme.
Wenn der Diabetes stabil eingestellt ist, dann hängt es von der Art der Behandlung ab, wie sich das Körpergewicht bewegt. Beim Typ 2-Diabetes führt eine Insulinbehandlung meist zu einem weiteren Gewichtsanstieg, insbesondere dann, wenn Patienten wegen eines Übergewichts oder einer Fettsucht viel Insulin brauchen. Man spricht dann von einer Insulinmast. Auch eine Behandlung mit Sulfonylharnstoff-Präparaten wie Glibenclamid und Glimepirid führt in der Regel zu einer Gewichtszunahme von etwa 4 kg im ersten Jahr. Bei der Behandlung mit Pioglitazon können einzelne Patienten sogar deutlich mehr an Gewicht zunehmen, insbesondere auch wegen einer Wassereinlagerung in die Gewebe.

Darf man bei Diabetes Kortison bekommen?

Auch Patienten mit Diabetes mellitus dürfen mit Kortison-Präparaten behandelt werden, wenn dies aus medizinischen notwendig ist. Wenn die Nebennieren zu wenig Kortisol produzieren, dann wird dies durch die Behandlung einfach ausgeglichen und hat keinerlei Einfluss auf die Diabetesbehandlung. In den meisten Fällen werden aber Kortison-Abkömmlinge verabreicht, die einen entzündungshemmenden, anti-allergischen und anti-tumorösen Effekt haben und entweder als Akuttherapie oder Langzeittherapie gegeben werden. Dann muss man damit rechnen, dass die Blutzuckereinstellung abhängig von der Höhe und Dauer der Kortisontherapie verschlechtert wird. Entsprechend sollte dann die blutzuckersenkende Therapie eingepasst werden. Bei einer hochdosierten Gabe von Prednisolon oder ähnlichen Substanzen wird der Blutzucker schon nach 4-8 Stunden ansteigen und bei manchen Menschen, die mit Tabletten eingestellt waren muss dann zumindest für einige Tage hinweg Insulin verabreicht werden. Höhere Dosen von Prednisolon sind meistens nur für einige Tage erforderlich. In der Regel normalisiert sich der Zustand innerhalb von Tagen bis Wochen nach Absetzen des Kortisonpräparats.

Wie wirkt sich eine Adipositas-Operation auf Blutzucker und Blutdruck aus?

Bei Menschen mit Typ 2-Diabetes führt die Adipositas-Operation, speziell der Magenbypass und der Schlauchmagen meist zu einer schlagartigen Verbesserung der Blutzuckereinstellung. Die meisten Patienten können schon wenige Tage nach der Operation, also lange bevor sie stark an Gewicht abgenommen haben, ihre Blutzuckermedikamente absetzen und 40-80% der Fälle haben dann trotzdem normale Blutzucker-Tagesprofile. Im Laufe der kommenden Monate können auch bei den meisten Patienten die Blutdruckmittel stark reduziert werden. Die operierten Patienten entwickeln seltener diabetische Augenkomplikationen und die Operation wirkt sich auch positiv auf eine diabetische Nierenerkrankung aus. Die Patientin erleiden im Vergleich zu Kontrollgruppen seltener einen Herzinfarkt, ein Herzversagen oder einen Schlaganfall. Der Effekt der bariatrischen Chirurgie bzgl. des Zuckerstoffwechsels ist meist langanhaltend. Auch noch nach 15 Jahren haben etwa 30% der operierten Patienten mit einem anfänglichen Diabetes noch normale Blutzuckerwerte.

Muss ich bei eingeschränkter Nierenfunktion Metformin absetzen?

Unter der Behandlung mit Metformin kann es in sehr seltenen Fällen, speziell bei einer Nierenfunktionsstörung, zum Auftreten einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung kommen, der Laktatazidose. Weil Metformin über die Nieren ausgeschieden wird, kommt es bei einer Funktionsschwäche der Nieren zu einem gewissen Aufstau von Metformin im Blut, so dass die therapeutische Dosis reduziert werden muss. Die Dosis richtet sich nach der glomerulären Filtrationsrate der Nieren, der GFR, die nach einer bestimmten Formel aus dem Kreatinin-Spiegel im Blut, Alter und Geschlecht des Patienten errechnet wird. Bei einer GFR von über 60 ml/min. darf die volle Dosis von 3×1000 mg Metformin pro Tag gegeben werden. Bei einer GFR von 59-45 ml/min dürfen maximal 2×1000 mg und bei einer GFR zwischen 44 und 30 ml/min nur noch 2×500 mg Metformin gegeben werden. Bei einer GFR von unter 30 ml/min, also bei einer schweren Niereninsuffizienz, ist Metformin kontraindiziert. Dazu muss man allerdings sagen, dass Metformin bei einer deutlich eingeschränkten Nierenfunktion und einer instabilen Situation des Patienten besser nicht gegeben werden sollte, weil sich die Nierenfunktion dann auch ganz rasch verschlechtern kann, wenn Patient zum Beispiel einen fieberhaften Infekt bekommt, Durchfall hat oder wenig trinkt.

Wie wird Diabetes behandelt?

Wenn ein Typ 1-Diabetes vorliegt, dann muss von Anfang an mit Insulin behandelt werden. Wenn aber ein Typ 2-Diabetes aufgrund einer Untersuchung oder auch aufgrund leichter Symptome erstmals festgestellt wird, dann ist es in der Regel nicht ratsam, sofort ein blutzuckersenkendes Medikament einzunehmen. Vielmehr empfehle ich den Ärzten, diese Phase dazu zu nutzen, den Patienten über den Diabetes aufzuklären und ihm zu zeigen, wie sich Lebensstilmaßnahmen, insbesondere Diät und körperliche Aktivität auf den Blutzucker auswirken. Das geschieht am besten Rahmen einer strukturierten Schulung. Die Patienten müssen dabei auch lernen, den Blutzucker selbst zu messen und eventuell bei der Therapie auftretende Unterzuckerungen zu erkennen und zu behandeln. Eine Lebensstil Umstellung bewirkt manchmal Wunder. Selbst Patienten mit einem anfänglich sehr hohen HbA1c-Wert von 9 oder 10% kommen dann innerhalb von 3 Monaten herunter auf 7%. Dies ist auch für die Patienten sehr lehrreich. Bei den meisten meiner Patienten mit einem frisch entdeckten Typ 2-Diabetes gebe ich daher erst nach 3 Monaten ein blutzuckersenkendes Medikament.

Wie muss der Blutdruck bei Diabetes eingestellt sein?

Der Blutdruck muss bei Diabetes und Bluthochdruck im Prinzip auf die gleichen Zielwerte eingestellt werden wie bei Menschen ohne Diabetes. Dies ist ein systolischer Blutdruck zwischen 130 und 139 mmHg und ein diastolischer Blutdruck von 80-89 mmHg. Die andere Frage ist, wie dies geschehen soll. Bei der Blutdruckeinstellung werden leider allzu häufig die nichtmedikamentösen Maßnahmen zu wenig beachtet. Diese Möglichkeiten sollten ausgeschöpft werden, bevor blutdrucksenkende Medikamente angewandt werden. Eine Gewichtsabnahme um 10% des Körpergewichts führt zu einer hoch effektiven Blutdrucksenkung. Außerdem sind auch ein geregelter Tagesablauf und eine Einschränkung des Alkoholkonsums sehr gut wirksam. Kochsalzarme Kost ist sehr hilfreich; sie sollten also besser die Speisen ohne Salz oder mit wenig Salz dünsten und wo möglich anstelle von Salz Pfeffer, Paprika u.a. Gewürze verwenden. Zudem führt regelmäßige körperliche Aktivität zu einer Blutdrucksenkung, speziell werden durch körperliches Training auch stressbedingte Blutdruckanstiege vermindert. Wenn der Blutdruck sehr hoch ist, so muss man natürlich sofort blutdrucksenkende Medikamente verabreichen. Dann kann man aber auf jeden Fall schon parallel nicht-medikamentöse Maßnahmen einleiten, sodass im optimalen Fall die Blutdrucksenker im Laufe der Zeit schrittweise reduziert werden können.

Darf ich bei Diabetes Viagra, Cialis, Levitra und ähnliche einnehmen?

Bei Menschen mit Diabetes treten häufiger als bei anderen Personen Erektionsstörungen auf. Diese erektile Dysfunktion beeinträchtigt natürlich die Zeugungsfähigkeit aber auch die Lebensqualität der Betroffenen. Das Vorliegen eines Diabetes ist keine Kontraindikation für die Einnahme eines Phosphodiesterasehemmers wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil. Gleichwohl muss man natürlich die allgemeinen Anwendungsbeschränkung für diese Medikamente beachten. Insbesondere dürfen diese Präparate nicht eingenommen werden, wenn wegen einer Herzkranzgefäßerkrankung oder anderen Problemen sogenannte NO-Donatoren oder Nitrate, also z.B. Nitrolingual, Isoket oder Ismo eingenommen werden. Auch Patienten, bei denen die sexuelle Aktivität eine zu große Belastung für das Herz darstellen würde, sollten mit der Einnahme dieser Medikamente vorsichtig sein. Am besten fragen Sie dazu vorher ihren Arzt. Was man aber wissen muss: dass zunächst eine niedrige Dosis ausprobiert werden sollte und dass die Dosis erst nach 3 vergeblichen Einsätzen gesteigert werden darf.

Kann man eine diabetische Nierenerkrankung rückgängig machen?

Wenn nur eine leicht erhöhte Albuminausscheidung im Urin vorliegt und die Nierenfunktion noch normal ist, so kann die diabetische Nierenerkrankung durch geeignete Maßnahmen noch rückgängig gemacht werden. Die Maßnahmen dafür sind eine gute Blutzuckereinstellung, wenn ein Bluthochdruck vorliegt eine optimale Blutdruckeinstellung und bei Rauchern der Nikotinstop. Dies sind auch die geeigneten Maßnahmen um die Entwicklung einer diabetischen Nephropathie zu verhindern und bei einer einmal schon eingetretenen Erkrankung der Nieren das Fortschreiten einer diabetischen Nephropathie zu verlangsamen. Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion sollte auch eine übermäßige Eiweißzufuhr vermieden werden.

Wie wird Typ 1-Diabetes behandelt?

Patienten mit einem klassischen Typ 1-Diabetes müssen immer von Anfang an und dann lebenslang mit Insulin behandelt werden. Ausnahme ist der LADA, eine Untergruppe des Typ 1-Diabetes, die anfangs wie ein Typ 2-Diabetes in Erscheinung tritt. Das Therapiekonzept beim klassischen Typ 1-Diabetes besteht neben der Insulintherapie in einer für die Krankheit angemessenen Kost und einer Schulung, die den Betroffenen dazu befähigt, die Insulintherapie weitgehend selbstständig zu steuern, natürlich mit Unterstützung durch einen erfahrenen Diabetologen. Der Betroffene muss insbesondere lernen, wie der Insulinbedarf in verschiedenen Situationen ist und wie sich körperliche Aktivitäten und Mahlzeiten auf den Blutzucker auswirken. Er lernt dabei auch, den Blutzucker selbst zu messen, die erforderliche Insulindosis an die jeweilige Situation anzupassen und er sollte auch lernen, Unterzuckerungen zu erkennen und richtig zu behandeln. Bei Kindern mit Typ 1-Diabetes müssen die Eltern immer eng mit einbezogen werden. Auch bei Erwachsenen ist es günstig, wenn die Familie bzw. Lebenspartner in den wichtigsten Maßnahmen der Insulintherapie, der Ernährung und in der Erkennung und Behandlung von Unterzuckerungen geschult sind. Nicht selten ist auch eine psychosoziale Betreuung der Betroffenen erforderlich.

Infos zur Person

Ich bin emeritierter Universitätsprofessor und Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin mit den Spezialgebieten Endokrinologie und Diabetologie. Außerdem Facharzt für Rheumatologie und für Laboratoriumsmedizin in der Inneren Medizin. Bis zu meiner Emeritierung habe ich die Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Düsseldorf geleitet und ich habe außerdem über 10 Jahre hinweg die klinische Abteilung des Deutschen Diabetesforschungsinstituts geleitet. Über meine gesamte Laufbahn hinweg war ich in der Forschung und Lehre aktiv und habe nicht nur Studenten, sondern auch Ärzte und Wissenschaftler ausgebildet, die heute an verschiedenen Orten in Deutschland als Universitätsprofessoren tätig sind. Für die Deutsche Diabetes-Gesellschaft habe ich das Programm der Diabetes Leitlinien aufgebaut und über 10 Jahre hinweg geleitet. Jetzt bin ich noch in der Forschung und Lehre aktiv und ich betreibe eine Privatpraxis im Zentrum von Düsseldorf.

Infos zur Klinik

Ich betreibe derzeit eine Privatpraxis im Zentrum von Düsseldorf, wobei ich im DaVita CardioCentrum Düsseldorf als Endokrinologe und Diabetologe tätig bin und in der Praxis mit Kardiologen zusammenarbeite. Dies ist eine äußerst fruchtbare Kooperation, die meinen medizinischen Erfahrungsschatz erweitert und bereichert.

Lebenslauf:

geboren am 28. Juni 1947 in Neuhausen/Kreis Esslingen.

Staatsangehörigkeit: deutsch

1968 Medizinstudium in Tübingen und Hamburg
1974 Medizinisches Staatsexamen an der Universität Tübingen
Promotion bei Herrn Professor Gerth, Abt. Virologie, Hygieneinstitut der Universität Tübingen
1975 Verleihung des Doktorgrades der Medizin mit einer Abhandlung zu serologisch-epidemiologischen Untersuchungen bei respiratorischen Viren im Raum Tübingen.
1975 Approbation als Arzt
1975-80 Wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Poliklinik der Universität Tübingen (Prof. Dr. F. Heni) sowie an der Abt. Kardiologie der Medizinischen Klinik der Universität Tübingen (Prof. Dr. H. Kochsiek)
1980 Anerkennung als Internist
1981-82 Zweijähriges Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Department of Immunology, Middlesex-Hospital London (Frau Prof. Deborah Doniach und Herr Prof. Gian Franco Bottazzo). Erstbeschreibung des autoimmunen zentralen Diabetes insipidus („Zitationsklassiker“: W. A. Scherbaum, G. F. Bottazzo: Lancet 1983 i: 897-901)
1983 Teilgebietsbezeichnung Endokrinologie
1983-84 Wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Poliklinik der Universität Tübingen (Komm. Leiter: Prof. Dr. M. Eggstein)
1984-92 Oberarzt bei Herrn Prof.Dr.med.Dr.h.c.mult. E. F. Pfeiffer an der Medizinischen Klinik und Poliklinik Ulm. Leitung der Sektion Rheumatologie
1986 Habilitation, Venia Legendi für das Fachgebiet Innere Medizin
1987 Frerichs-Preis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
1989 Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie
1990 Verleihung des Titels „Außerplanmäßiger Professor“ an der Universität Ulm
1991 Ruf auf die C3-Professur für Innere Medizin (Endokrinologie) an der Universität Erlangen -Nürnberg (nicht angenommen)
Juni 1993 C4-Professur für Innere Medizin mit Schwerpunkt Endokrinologie und Stoffwechsel an der Universität Leipzig verbunden mit der Leitung der Medizinischen Klinik und Poliklinik III (Abteilungen Endokrinologie, Diabetologie, Gerontologie, Stoffwechselerkrankungen, Nephrologie, Bildgebende Diagnostik,
Initiator und Sprecher des Interdisziplinären Zentrums für klinische Forschung (IZKF) an der Universität Leipzig. Direktorensprecher und Forschungsbeauftragter der Medizinischen Fakultät. Mitbegründer des Graduiertenkollegs Neurowissenschaften an der Universität Leipzig.
1992-93 Sachverständiger des Wissenschaftsrats
1994 Fachkunde Laboratoriumsmedizin in der Inneren Medizin.
1997 bis 2007 C4-Professur für Innere Medizin, Schwerpunkt Endokrinologie und Stoffwechsel, verbunden mit der Leitung der Klinischen Abteilung für Endokrinologie der Heinrich-Heine-Universität sowie der Leitung der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums, Leibniz-Institut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
2007 bis 2012 Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf
2012 bis dato Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Herausgeber Frag-den-Professor.de

Mitgliedschaften:

Publikationen:

  • Haase M, Schott M, Kaminsky E, Lüdecke DK, Saeger W, Fritzen R, Schinner S, Scherbaum WA, Willenberg HS. Cushing’s disease in a patient with steroid 21-hydroxylase deficiency. Endocr J 2011;58(8):699-706.
  • Rotthoff T, Baehring T, David DM, Bartnick C, Linde F, Willers R, Schäfer RD, Scherbaum WA. The value of training in communication skills for continuing medical education. Patient Educ Couns 2011;84(2):170-5.
  • Pham MN, Hawa MI, Pfleger C, Roden M, Schernthaner G, Pozzilli P, Buzzetti R, Scherbaum W, Seissler J, Kolb H, Hunter S, Leslie RDG, Schloot NC. Pro- and anti-inflammatory cytokines in latent autoimmune diabetes in adults, type 1 and type 2 diabetes patients: Action LADA 4. Diabetologia 2011;54(7):1630-8.
  • Schinner S, Füth R, Kempf K, Martin S, Willenberg HS, Schott M, Dinh W, Scherbaum WA, Lankisch M. A progressive increase in cardiovascular risk assessed by coronary angiography in non-diabetic patients at sub-diabetic glucose levels. Cardiovascular Diabetology 2011;10.
  • Stockhorst U, de Fries D, Steingrueber HJ, Scherbaum WA. Unconditioned and conditioned effects of intranasally administered insulin vs placebo in healthy men: A randomised controlled trial. Diabetologia 2011;54(6):1502-6.
  • Haase M, Anlauf M, Schott M, Schinner S, Kaminsky E, Scherbaum WA, Willenberg HS. Erratum: A new mutation in the menin gene causes the multiple endocrine neoplasia type 1 syndrome with adrenocortical carcinoma (endocrine (2011) 39:2 (153-159) DOI: 10.1007/s12020-010-9424-3). Endocrine 2011;39(3):298.
  • Schott M, Klöppel G, Raffel A, Saleh A, Knoefel WT, Scherbaum WA. Neuroendocrine neoplasms of the gastrointestinal tract. Deutsches Arzteblatt 2011;108(18):305-12.
  • Papewalis C, Jacobs B, Baran AM, Ehlers M, Stoecklein NH, Willenberg HS, Schinner S, Anlauf M, Raffel A, Cupisti K, Fenk R, Scherbaum WA, Schott M. Increased numbers of tumor-lysing monocytes in cancer patients. Mol Cell Endocrinol 2011;337(1-2):52-61.
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  • Paramonova I, Haase M, Mülders-Opgenoorth B, Ansurudeen-Rafi I, Bornstein SR, Papewalis C, Schinner S, Schott M, Scherbaum WA, Willenberg HS. The effects of the endothelium on adrenal steroidogenesis and growth are mainly mediated by proteins other than endothelin-1. Hormone and Metabolic Research 2010;42(12):840-5.
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